HTW gibt bei der Saarbahn Gas

Studenten können dort den Leistungsprüfstand nutzen

April 2010

Die Saarbahn – ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Saarbrücken – setzt auf Erdgas, die Hochschule für Technik und Wirtschaft Saarbrücken (HTW) erforscht – unter anderem mit dem Projekt CO2-100minus – Autogas. Beide Alternativkraftstoffe emittieren deutlich weniger schädliche Abgase als herkömmlicher Sprit, und so gibt es an der Saar in dieser Sache kein Konkurrenzdenken – im Gegenteil. HTW und Stadtwerke pflegen gute Kontakte, sind an den gegenseitigen Entwicklungen interessiert. Daraus ergab sich jetzt eine sehr effektive Zusammenarbeit.

Denn in den Hallen der Saarbahn – gerade einmal 540 Meter vom Labor von Prof. Heinze entfernt – steht seit einiger Zeit ein Leistungsprüfstand. Der Rollenprüfstand LPS 2000 des Allgäuer Maschinenbauunternehmens MAHA wurde allerdings nur selten genutzt. Und so haben jetzt die Studenten von Prof. Heinze die Möglichkeit, hier ihre Forschungen durchzuführen. Natürlich gab es zunächst eine ordentliche Einweisung auch für die wissenschaftlichen Mitarbeiter Michael Fries und Volker Witte, bevor die Studenten ihre Experimente beginnen konnten.

Die erste Bewährungsprobe hat die neue Kooperation bereits mit Bravour bestanden. Auf der Stadtwerke-Rolle wurde an mehreren Messtagen die Zündkennfeldoptimierung für das neu entwickelte Zündsteuergerät vorgenommen. «Dazu wurde am Prüfstand bei konstantem Betriebspunkt der Zündzeitpunkt variiert und gleichzeitig die Leistung gemessen», erläutert Student Martin Dillinger, der einen Großteil der Versuche durchführte. «Der Zündzeitpunkt, bei dem die maximale Leistung gemessen wurde, wurde dann für diesen Betriebspunkt ins Kennfeld des Steuergerätes programmiert.»

Was sich hier relativ einfach anhört, ist eine mühevolle Kleinarbeit im Dienste der Wissenschaft und auch der Umwelt. Denn das Motormangement eines modernen Aggregates kennt zahlreiche Betriebspunkte, und für jeden einzelnen musste diese Prozedur durchgeführt werden. Das Ergebnis: Jetzt kann der Motor in jedem der untersuchten Betriebspunkte mit dem optimalen Wirkungsgrad betrieben werden. Der Kraftstoffverbrauch sinkt und damit auch die CO2-Emissionen. Durch den definierten Betrieb auf dem Leistungsprüfstand sind zudem die Ergebnisse jederzeit reproduzierbar.

Fotos

Ein Klick auf die Bilder öffnet eine größere Ansicht.

Mehr über das Potenzial eines umgerüsteten Autogas-Fahrzeugs: «Projekt v300plus – GANZ FLÜSSIG GAS GEBEN»