Versuchsfahrzeug beim Boxenstopp ganz vorne

5000. Autogas-Tankstelle eröffnet – Projekt-Team informierte Besucher

21. März 2009

Ein Vorstandsvorsitzender als Tankwart für einen Kleinwagen – wo gibt es denn so etwas? Nun, es waren schon ein besonderes Auto und ein besonderer Anlass, die Wolfgang Fritsch-Albert, Vorstandsvorsitzender der Westfalen AG, höchstpersönlich zur Zapfpistole greifen ließen. In Oelde im Münsterland wurde mit der Westfalen-Tankstelle von Frank Lemke die 5000. öffentliche Autogas-Station eröffnet. Damit hat inzwischen rein rechnerisch mehr als jede dritte öffentliche Tankstelle in Deutschland Flüssiggas im Angebot.

Die Ehre, als erstes Fahrzeug an der Jubiläumsstation betankt zu werden, gehörte dem Hyundai i10 des Projektes CO2-100minus. Sozusagen pole position beim Boxenstopp. Dieser Kleinwagen ist der erste Pkw auf Deutschlands Straßen, der wirklich monovalent fährt. Zum Beweis haben die Studenten der HTW den Benzintank ausgebaut. In Deutschland gilt auch dann noch ein Fahrzeug als monovalent, wenn es einen Benzintank von maximal 15 Litern an Bord hat. Aber der Verzicht auf Benzin auch in der kraftstoffintensiven Startphase bringt weitere CO2-Einsparungen, wie Prof. Heinze im Rahmen des Projektes CO2-100minus nachgewiesen hat.

Natürlich gab es für das Projektfahrzeug die Tankfüllung Autogas umsonst. Doch auch ganz normale Autofahrer konnten sich über kostenloses LPG freuen. Zur Jubiläumseröffnung kostete der alternative Kraftstoff in den ersten eineinhalb Stunden 0 Ct., auch wenn aus technischen Gründen am Preismast ein Literpreis von 0,1 Ct. angezeigt wurde. Entsprechend groß war der Andrang. Bereits um 9 Uhr waren die ersten Autofahrer zu der Tankstelle direkt neben der Autobahn A2 gekommen. Sie warteten geduldig, bis Wolfgang Fritsch-Albert zusammen mit dem Chefredakteur von «Das Autogas-Journal», Dr. Martin Steffan, nach 11 Uhr das rote Band durchschnitten hatten und damit die beiden Zapfpistolen freigaben. 51 Autofahrer kamen in den Genuss von rund 1.800 Litern kostenlosem Sprit. Anschließend wurde bis 17 Uhr noch mal rund die gleiche Menge zu 50 statt regulär 59,9 Ct. pro Liter abgegeben.

Unterdessen führten die Beteiligten am Projekt CO2-100minus zahlreiche Gespräche mit Autogas-Interessenten. Eigens dafür waren die Professoren Dr. Thomas Heinze und Dr. Harald Altjohann sowie die Studenten Jan Thies und Frederik Kort aus Saarbrücken angereist und hatten neben dem Hyundai auch einen Fiat 500 als zweites Versuchsfahrzeug mitgebracht.

Die Westfalen AG (Münster) vertreibt im eigenen Tankstellennetz an inzwischen 74 Stationen den umweltfreundlichen Alternativ-Kraftstoff. Mit insgesamt 750 Tankstellen bei allen namhaften Gesellschaften ist das Unternehmen Marktführer bei LPG.

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Mehr über das Potenzial eines umgerüsteten Autogas-Fahrzeugs: «Projekt v300plus – GANZ FLÜSSIG GAS GEBEN»