Alternative für Firmenflotten: Die LPG-Betriebstankstelle

Einrichtung kann schon ab fünf Fahrzeugen sinnvoll sein

Dezember 2009

Mit der Umrüstung einer Firmenflotte auf Autogas ist das Einsparpotenzial durch Deutschlands Alternativkraftstoff Nr. 1 noch nicht ausgereizt. Die Westfalen AG, Münster, rät Unternehmen, die Errichtung einer Betriebstankstelle zu prüfen. Das kann sich bei einer entsprechenden Kilometerleistung und täglicher Rückkehr der Pkw oder Transporter auf das Firmengelände bereits ab fünf Fahrzeugen lohnen.

Der Preis pro Liter Autogas liegt dabei etwa fünf Cent unter dem einer öffentlichen Tankstelle. Dazu kommt noch der Faktor Zeit. Die Mitarbeiter brauchen nicht mehr während der Arbeitszeit an eine Straßentankstelle zu fahren unter Inkaufnahme eventuell zusätzlicher Wartezeiten, sondern können ihre Fahrten direkt ab Betriebsgelände beginnen.

Taxiunternehmer Thomas Kanther aus Neukirchen-Vluyn am Niederrhein hat sich für die Einrichtung einer Betriebstankstelle entschieden, als er 2007 ein neues Firmengelände bezog. Auch bei den aktuell relativ niedrigen Preisen für konventionelle Kraftstoffe rechnet sich der Umstieg: 14 Liter Autogas braucht sein Renault Traffic Bus auf 100 Kilometer, rechnet Kanther vor. Bei einem Preis von 50 Cent pro Liter sind das sieben Euro. Als Diesel würde er neun bis zehn Liter verbrauchen und läge damit bei rund zehn Euro. «Pro Monat spare ich mit jedem Fahrzeug insgesamt rund 100 Euro», erläutert der 45-Jährige. Mitte 2008, als die Dieselpreise mit 1,50 Euro pro Liter Rekordniveau erreichten, waren es bis zu 250 Euro. Dazu kommt die Kfz-Steuer-Ersparnis. Sie liegt bei einem Bus bei jährlich 240 Euro.

Autogas-Tank und -Zapfsäule werden dabei in der Regel gemietet, wobei sich die Westfalen AG im Vorfeld um sämtliche Planungen, die behördlichen Genehmigungen und technischen Abnahmen kümmert. Bei einer so genannten Kompaktanlage mit nicht eichfähigem Rollenzählwerk und 2.700-Liter-Lagerbehälter liegen die Mietkosten einschließlich Fullservice-Wartungspauschale bei monatlich rund 110 Euro. Dazu kommen noch Vorkosten von etwa 1.200 Euro zur Inbetriebnahme der Anlage. Ab etwa 25 Fahrzeugen macht eine Autogas-Zapfsäule mit integriertem Tankautomaten Sinn. Damit können die Tankdaten elektronisch erfasst und so einzelnen Fahrzeugen zugeordnet werden. Eine solche Anlage hat einen 6.400-Liter-Tank und eine Pumpe mit Magnetkupplung, wodurch deren wöchentliche Überprüfung durch den Mieter überflüssig wird. Die Monatsmiete liegt einschließlich Fullservice bei 175 Euro, die Vorkosten betragen rund 2.000 Euro.

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