Die «handelnden Personen» im Projekt

Hier stellen wir die einzelnen Mitwirkenden im Projekt CO2-100minus vor. Bitte klicken Sie auf den jeweiligen Namen, um näheres zu erfahren.

HTW-Professoren

Prof. Dr. Thomas Heinze, HTW Saarbruecken

Beste Dissertation seines Jahrganges – eine bessere Visitenkarte kann man kaum bei potentiellen Arbeitgebern abgeben. Besonders dann, wenn die Promotion an der renommierten Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) verliehen wurde. Und so war Dr. Thomas Heinze (49) anschließend für viele verschiedene namhafte Unternehmen tätig, darunter Siemens, Bosch, Ford und Eberspächer. Bei seinen Forschungstätigkeiten an der RWTH hatte er ein Lasermessverfahren für Verbrennungsmotoren entwickelt. Mit ihm können neue Erkenntnisse über Kfz-Einspritzsysteme und die motorische Verbrennung gewonnen werden.

Im Oktober 2005 folgte Heinze einem Ruf an die HTW Saarland und lehrt hier den Bereich Kraft- und Arbeitsmaschinen im Fachbereich Maschinenbau. Auch wenn allerorts an Alternativen geforscht wird, ist Prof. Heinze fest davon überzeugt, dass es auch in Zukunft nicht ohne herkömmliche Motoren gehen wird. Entsprechend engagiert arbeitet er daran, die Motoren immer weiter zu optimieren.

Dabei ist besonders die Forschung im Bereich der Abgasemissionen sein Metier. Großes Potenzial sieht Heinze bei Flüssiggas, einem Kraftstoff, dem in der Vergangenheit viel zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Und so reizt ihn das Projekt CO2-100minus allein schon deshalb, weil die Latte hier sehr hoch liegt: Nur wenn alle Stellschrauben optimal bedient werden, kann es Heinze und seinen Studenten gelingen, den CO2-Ausstoß unter 100 Gramm pro Kilometer zu drücken.

Prof. Dr. Harald Altjohann, HTW Saarbruecken

Ruhestand, was ist das? Für den emeritierten Prof. Dr. Harald Altjohann (68) offensichtlich ein Fremdwort, denn er engagiert sich unter anderem unermüdlich für das Projekt CO2-100minus. 28 Jahre hat Altjohann am Fachbereich Maschinenbau, Lehrstuhl für Konstruktion, der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes gearbeitet.

«Der schnelle Professor» wird der 68-jährige gebürtige Aachener auch gerne genannt. Aus gutem Grund: Seine Passion ist der Motorsport – und den verbindet er am liebsten mit Forschung und Lehre. So griff er 2007 beim Projekt v300plus selbst ins Lenkrad, als es darum ging, einen mit Autogas angetriebenen 1er-BMW über ein Hochgeschwindigkeitsoval in Papenburg zu jagen, um einen Geschwindigkeits-Weltrekord aufzustellen. Auch die legendäre Nürburgring-Nordschleife hat er schon beim 24-Stunden-Rennen unter die Räder genommen.

Altjohann begann seine Hochschullaufbahn mit einem Studium zum Dipl.-Ing. Maschinenbau an der TH in München. Danach war er als Ingenieur im Bergbau, Bereich Konstruktion Fördertechnik, tätig. An der Universität Bochum promovierte Altjohann zum Dr.-Ing. in CAD-Technik. An dieser Hochschule arbeitete er drei Jahre als Oberingenieur am Institut für Konstruktionslehre und Konstruktionsmethodik. Anschließend folgte Altjohann einem Ruf an die HTW für den Aufbau der CAD-Lehre und Labore.

Die Ausbildung der Studenten stets auf der Höhe der Zeit zu halten, war stets das wichtigste Anliegen von Professor Altjohann. Dabei setzt er auf eine enge Verzahnung mit Partnern aus der Industrie. Dies ist ihm beim Projekt CO2-100minus wieder hervorragend gelungen, wie die lange Liste der Projektpartner beweist.


Wissenschaftliche Mitarbeiter

Jochen Diehl, HTW Saarbruecken

Wahlschied – 15 Kilometer von Saarbrücken entfernt – ist der Wohnort von Jochen Diehl (28). Nach dem Abitur leistete er seinen Dienst in der Artillerie als Kraftfahrer eines Raketenwerfers bei der Bundeswehr. Im folgenden Jahr unterstützte er seinen Bruder beim Aufbau seines Garten- und Landschaftsbaubetriebs.

Anschließend immatrikulierte er sich an der HTW des Saarlandes im Studienfach Maschinenbau. Über eine gemeinsame Projektarbeit kam er mit seinem Studienkollegen Jan Thies ins Labor von Prof. Heinze. Es sollte eine neue Automatisierung für einen Motorenprüfstand entwickelt werden. Nach Fertigstellung der Arbeit entschied Diehl, seine äußerst lehrreiche Tätigkeit durch Anhängen der dreimonatigen Praxisphase zu verlängern. So hatte Diehl dann auch unter anderem das Projekt v300plus von Anfang an fest begleitet. Schließlich wurde auch die Bachelorarbeit im Labor für Verbrennungskraftmaschinen absolviert. Hier beschäftigte er sich erneut in Theorie und Praxis mit dem Thema Autogas. Auch jetzt bleibt Diehl im Labor von Prof. Heinze tätig, kann sich auch weiterhin um das Projekt CO2-100minus kümmern und wird parallel dazu auch sein Masterstudium beginnen.

Nicht nur in seinem Studium arbeitet Jochen Diehl mit Hebeln und dem Impulserhaltungssatz. Der junge Mann betreibt in seiner Freizeit Thai-Boxen und die koreanische Kampfkunst Hapkido. In beiden Sportarten trägt er den schwarzen Gürtel.

Michael Fries, HTW Saarbruecken

In der Schlussphase des Projektes v300plus – dem Vorgänger von CO2-100minus – kam Michael Fries (25) als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Lehrstuhl von Prof. Heinze. Nachdem Fries den Schulabschluss Mittlere Reife erlangt hatte, absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Heizungs- und Lüftungsbauer. Dann kehrte er auf die Schulbank zurück und machte sein Fachabitur an der Fachoberschule Sulzbach-Neuweiler. Es folgte ein Studium an der HTW im Fachbereich Maschinenbau – nach vier Semestern spezialisierte sich Fries auf die Sparte Fahrzeugtechnik.

Seine Diplomarbeit schrieb er über Car-to-Car-Kommunikation, also über den Datenaustausch zwischen Fahrzeugen untereinander sowie mit der straßenseitigen Infrastruktur mit dem Ziel der Gefahrenabwehr. «In modernen Autos gibt es eine Vielzahl von Sensoren, die deren aktuellen Fahrzustand präzise erfassen können», erklärt Fries. Durch Auswertung dieser Daten lässt sich zum Beispiel erkennen, ob ein Fahrzeug gerade ins Schleudern gerät oder ob es steht. Bündelt man diese Erkenntnisse und übermittelt sie an nachfolgende Fahrzeuge, kann beispielsweise vor Glatteis oder einem Stau gewarnt werden.

Im Projekt CO2-100minus betreut Michael Fries die Studenten. Und auch außerhalb der Hochschule dient sein vorrangiges Interesse dem Nachwuchs: Als Hobby nennt der 25-Jährige seine Familie mit zwei Kindern. Dazu engagiert er sich in der Freiwilligen Feuerwehr. Bei schönem Wetter fährt er auch gerne mal mit seinem Motorrad zur Arbeit.

Volker Witte, HTW Saarbruecken

Mit 33 Jahren ist Volker Witte – abgesehen von den Professoren – der Senior im Team des Projekts CO2-100minus. Entsprechend viel Erfahrung bringt er mit, denn nach seinem Abschluss als Dipl.-Wirtschaftsingenieur hatte er der HTW bereits den Rücken gekehrt und war in die Industrie gewechselt. Zunächst war er im technischen Vertrieb der Schäffler KG in Homburg tätig, wo er sich primär mit Linearführungen für Montagestraßen und Industrieroboter beschäftigte. Fasziniert von einem ungewöhnlichen Dreiradauto mit Neigetechnik wechselte er in den Automobilbereich und unterstützte die niederländischen Erfinder des Carver One in Überherrn als Produktionsingenieur bei der Prozessoptimierung und dem technischen Einkauf für die Kleinserienproduktion.

Witte wechselte zum Montagepartner der Auto-Service-Center Überherrn GmbH, zunächst um das Carver-Projekt voran zu bringen und auf den Montageprozess Einfluss nehmen zu können. Als Chef Peter Mosolf damit begann, Autogasanlagen in großem Stil nachzurüsten, übernahm Witte auch die Leitung des Autogas-Bereiches. «Darüber habe ich Prof. Heinze kennengelernt», erzählt Witte, und so kehrte er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an die HTW zurück. «Die Fragen, die mir niemand richtig beantworten konnte, kann ich jetzt selbst erforschen», sieht der 33-Jährige als spannenden Nebeneffekt seiner Projektbetreuung.

Privat hat Volker Witte eine sehr ungewöhnliche Beschäftigung: Er ist Klingenschmied. Das hat er in einem Praktikum kennengelernt und war fortan begeistert. Inzwischen hat er in seinem Garten Esse und Amboss und fertigt extrem scharfe Messer, wobei er auch alte Künste wie das Feuerschweißen einsetzt, um den antiken Vorläufer des Verbundwerkstoffs, den Damaszenerstahl, herzustellen. Auch sein zweites Hobby ist ungewöhnlich: Es ist die Pflege eines Oldtimersegelbootes, einem Jollenkreuzer aus dem Jahr 1956. In seiner Diplomarbeit, die Witte bei Thyssen Krupp geschrieben hat, konnte er die Erfahrungen aus dem ersten Hobby einfließen lassen. Er befasste sich mit der Optimierung des Gesenkschmiedeprozesses zur Herstellung von Kurbelwellen.


Studenten

Martin Dillinger, HTW Saarbruecken

«Meine Eltern meinten, ich solle erst mal was Ordentliches lernen», schmunzelt Martin Dillinger (27), der sich selbst als Quereinsteiger bezeichnet. Der gebürtige Saarbrücker absolvierte eine Lehre als Siebdrucker, drückte anschließend noch mal gründlich die Schulbank und machte an der Fachoberschule das Abitur. Schon früh fand er Autos toll, aber nicht nur das: «Ich wollte wissen, was dahinter steckt – Mechanik, Konstruktion und so».

Daher zog es ihn an die HTW. Hier studiert er inzwischen im 5. Semester Maschinenbau. Sehr häufig findet man ihn im Verbrennungskraftmaschinen-Labor der HTW, wo er begeistert Versuchsreihen fährt. Dillinger: «Zwar sind die Ziele vorgegeben – in diesem Rahmen haben wir aber die volle Freiheit und auch die volle Unterstützung». Da wundert es nicht, dass der 27-Jährige auf die Frage nach seinen Hobbies nur kurz überlegt und dann antwortet: «HTW».

Michael Döbert , HTW Saarbruecken

Die Vielseitigkeit des Projektes CO2-100minus und der anderen Projekte von Prof. Heinze reizt Michael Döbert (26) – zum Maschinenbau kommen hier interdisziplinär Programmierungen und auch Elektrotechnik. Dafür bringt Döbert gute Voraussetzungen mit, denn nach der Mittleren Reife im Jahr 2000 absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Industriemechaniker Maschinenbau und Systemtechnik. Nach einem Jahr auf Montage schuf Döbert mit einem Besuch der Fachoberschule Dillingen die Voraussetzung für sein Maschinenbaustudium an der HTW, wo er inzwischen seinen Bachelor gemacht hat. Jetzt hat er sich fürs weitere Studium auf den Bereich Engineering und Management spezialisiert.

Auch in der Freizeit spielt für Döbert das Auto eine wichtige Rolle: Es ist sein Hobby. Ganz speziell interessiert sich der 26-Jährige für den Motorsport und ist zum Beispiel regelmäßiger Zuschauer beim Bergrennen in Bitburg.

Gregor Fajfer, HTW Saarbruecken

Wenn der Arbeitgeber Deutsche Steinkohle AG (DSK) heißt, dann vermutet man einen Kumpel unter Tage. Doch Gregor Fajfer (26) befasste sich nach dem Fachabitur am Technischen Berufsbildungszentrum Dillingen bei der DSK mit Automatisierungselektronik. 2006 kam er zur HTW und schlug auch hier die Fachrichtung Automatisierungstechnik im Fachbereich Elektrotechnik ein.

Im Projekt CO2-100minus entwickelt er die Steuerung der Gasanlage mit, also die Ansteuerung der Pumpen und Ventile. Dabei widmet er sich auch den umfangreichen Sicherheitsbestimmungen im Umgang mit Gas, was sich zum Beispiel im Einbau von Gasmeldern niederschlägt.

Bei der Frage nach Hobbies zuckt Gregor Fajfer mit den Schultern: «Das Elektronikstudium lässt keine Freizeit zu...»

Wolfram Kirsch, HTW Saarbruecken

«Konstruktiver Leichtbau» war das Thema der Bachelor-Thesis von Wolfram Kirsch (26), und die hat er 2008 bei Porsche in Weissach geschrieben. Doch am Anfang stand für den gebürtigen Saarbrücker das Abitur am dortigen Ludwigsgymnasium, an das sich ein«freiwilliges soziales Jahr im Sport" bei einem Leichtathletikverein anschloss. Nach einem kurzen Gastspiel an der Universität Kaiserslautern – «dort war mir das Maschinenbaustudium zu theoretisch» – kam Kirsch 2005 an die HTW. Ab Herbst 2006 arbeitete er in der«formula student» mit, einem internationalen studentischen Wettbewerb im Motorsport. Im Projekt CO2-100minus führt er in erster Linie Versuche auf dem Rollenprüfstand durch.

«Ganz nebenbei» und außerhalb des Studiums gibt Kirsch zusammen mit Kommilitonen einem Smart Roadster ein neues Aussehen. FECAR heißt das Projekt, das auf zwei ausgemusterte Smart-Rohkarossen der Hochschule aufbauen kann. FE steht dabei für«Fun and Eco» und will ähnlich wie das Projekt CO2-100minus unter anderem den Beweis antreten, dass Fahrspaß und Ökologie kein unüberwindbarer Gegensatz sein müssen. Im Mittelpunkt steht dabei die Gewichtseinsparung, die zum Beispiel durch eine komplett neue Karosserie und einen Alu-Überrollbügel erreicht werden soll. Auch eine Umrüstung auf Autogas ist geplant. Für den Fahrspaß soll die serienmäßige Halbautomatik des Smart durch ein Schaltgetriebe ersetzt werden. Verschiedene Industrieunternehmen haben schon ihre Unterstützung signalisiert.

Weiter nennt Wolfram Kirsch Leichtathletik als Hobby und – wen wundert's – den Motorsport.

Frederik, HTW Saarbruecken

Der 24-Jährige Frederik Kort machte sein Abitur am Gymnasium am Schloss in Saarbrücken und belegte dabei die Leistungskurse Chemie, Englisch und Sport. An der Universität Saarbrücken studierte er zunächst drei Semester Mechatronik. Doch hier fehlte Kort der Praxisbezug und er wechselte an die HTW.

Hier fand er, was er an der ersten Hochschule vermisst hatte. Er untersucht zum Beispiel den Ventilsitzverschleiß an Verbrennungsmotoren. Seit dem 1. April absolviert er im Labor von Prof. Heinze sein Praxissemester, dem dann die Bachelor-Arbeit folgen soll.

In der Freizeit ist Kort Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. So kommen seine Kenntnisse um den Stoff Flüssiggas zunächst seinen Kameraden und damit der Allgemeinheit zugute. Auch wenn Gase in Autos sehr sicher sind, kann es dennoch zu Unfällen mit solchen Fahrzeugen kommen. Da ist es gut zu wissen, dass ein Autogastank bei einem Heckaufprall nicht platzt oder explodiert. Selbst wenn das Auto brennt, besteht keine unmittelbare Gefahr, da das Gas kontrolliert durch ein Sicherheitsventil abgeblasen wird.
Wenn es die Zeit erlaubt, spielt Frederik Kort Handball oder schwingt sich auf seine Suzuki Bandit.

Adrian Simon Losko, HTW Saarbruecken

Adrian Simon Losko (22) absolvierte sein Abitur am technisch-wissenschaftlichen Gymnasium Dillingen mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik. 2006 behielt er seine Fachbereich bei und schlug an der HTW Saarbücken das Elektrotechnik-Studium mit Fachrichtung Automatisierungstechnik ein.

Auch bei Losko mischen sich Hobby und Studium. Elektronische Schaltungen mit Mikrokontrollern lassen ihn auch in der Freizeit nicht los. Somit entwickelte er zahlreiche Schaltungen mit integrierten Mikronkontrollern für die verschiedensten Ansteuerungen von elektronischen Geräten über Drehzahlregelungen bis hin zur Applikationen im Kfz-Bereich.

Alexander Staudt, HTW Saarbruecken

Auch Alexander Staudt (27) erhielt seine erste Prägung in Richtung Technik am Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasium Dillingen, wo er 2002 sein Abitur machte. Nach dem Ersatzdienst bei AWO-Landesverband Saarland in der Abteilung Hausnotruf immatrikulierte er sich an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes und belegte den Diplom-Studiengang Maschinenbau. Inzwischen hat der gebürtige Merziger den Bachelor-Studiengang Mechanical and Process Engineering angetreten.

Neben der Begeisterung für Motoren interessiert sich Alexander Staudt für alles rund um Computer – bis hin zur Hardwarekonfiguration und Netzwerkadministration.

Jan Thies, HTW Saarbruecken

Die Naturwissenschaften hatten es Jan Thies (25) schon immer angetan. So belegte er am Johannes-Kepler-Gymnasium in seiner Heimatstadt Lebach im Saarland die Leistungskurse Physik und Mathematik, machte hier 2003 sein Abitur. Mit seinem Wissen wollte er was Praktisches anpacken – und das war für Thies der Maschinenbau. Neun Monate Bundeswehr unterbrachen den Forscherdrang, doch dann folgten acht Semester Studium an der HTW. Jetzt wartet er auf die Ergebnisse seiner Bachelor-Arbeit, um dann ab Oktober den akademischen Grad «Master» anzusteuern.

Bereits beim Projekt v300plus war Jan Thies mit Leib und Seele dabei, fuhr in der Nacht vor dem Weltrekordversuch zusammen mit seinem Kommilitonen Jochen Diehl von Papenburg nach Saarbrücken und zurück, weil eine Antriebswelle am Rekordfahrzeug Vibrationen aufwies und ersetzt werden musste. Mit v300plus und jetzt mit CO2-100minus hat er den Praxisbezug, den er immer suchte und für den er nahezu jeden Tag im Versuchslabor verbringt – eine Aufgabe, die Thies als «ungemein motivierend» erlebt. Das wird ab Oktober wohl weniger, denn Thies beteiligt sich zusätzlich am Saar Racing Team e.V, das 30 Studenten der HTW gegründet haben, um an der «Formula Student Germany» teilzunehmen. Wenn er mal ausnahmsweise nicht an der HTW zu finden ist, macht der 25-Jährige was völlig Untechnisches: Er steht auf der Bühne beim Theaterverein Bubach.


Technische Mitarbeiter

Farid Boulaaouin, HTW Saarbruecken

«Ich bin ein Saarlouiser Bub» – diese hätte man bei Farid Boulaaouin angesichts seines Namens nicht unbedingt erwartet. Doch der 31-Jährige wurde im Saarland geboren, seine Familie stammt indes aus Marokko. Er ist recht neu im Projekt CO2-100minus. Nein, kein «ewiger Student», Farid Boulaaouin ist Kfz-Meister und kümmert sich um die verschiedenen Fahrzeuge und Motoren im Labor von Prof. Heinze.

Seine Lehre hat der Saarlouiser in einem Oldtimer-Restaurationsbetrieb gemacht, und kam so schon früh mit dem in Berührung, was viele Männeraugen glänzen lässt: Überwiegend britische Klassiker zum Beispiel MG, Triumph, Austin Healey und natürlich Jaguar. Aber auch am Porsche 356 und frühen 911ern konnte Boulaaouin wertvolle Erfahrungen sammeln. Nach der Ausbildung arbeitete er in einer Volvo-Vertragswerkstatt, wo er neben den gängigen Reparaturen auch erste Erfahrungen mit Autogas und Erdgas machte. Doch Boulaaouin wollte mehr und besuchte die Meisterschule der Handwerkskammer Saarbrücken. Das zahlte sich aus, denn die nächste berufliche Station war das Projekt «Carver one» für das der 31-jährige als Chefmechaniker, im Prototypenbau und später im After-Sales-Bereich viel im Ausland tätig war. Dort lernte er auch Volker Witte kennen, der ihn als guten Mechaniker und findigen Prototypenbauer in Erinnerung behielt und daher auch direkt auf den Jungmeister zuging, als der Bedarf an «Schrauberarbeit» anstieg. «Jetzt bin ich auch bei der HTW und bin der Mechanikermeister im Team von Prof. Heinze», erzählt Boulaaouin weiter.

Und außerhalb der Hochschule? «Wenn ich nicht schraube, schraub’ ich trotzdem». Konkret an einem Jaguar XJ12, Baujahr 1978. Den mächtigen Zwölfzylinder des betagten Briten hat Boulaaouin inzwischen wieder zum Leben erweckt, doch es wartet noch viel Arbeit auf ihn. Irgendwann wird es dann soweit sein, dass er mit dem Jaguar zusammen mit Freundin und/oder Familie gemütliche Ausfahrten unternimmt oder bei Oldtimerrallyes mitfährt.

Mehr über das Potenzial eines umgerüsteten Autogas-Fahrzeugs: «Projekt v300plus – GANZ FLÜSSIG GAS GEBEN»