Die 10 großen Autogas-Irrtümer

Irrtum 4: Der Wertverlust ist höher als bei reinen Benzinern

Immer wieder gibt es Statistiken, in denen der Wertverlust von Autogas-Fahrzeugen mit 1.000 bis 1.500 Euro höher angegeben wird, als bei vergleichbaren Benzinern. Das ist richtig, aber es muss ja auch so sein, schließlich hat die Gas-Umrüstung ja auch zwischen 2.000 und 3.000 Euro gekostet. Bereinigt um die Autogas-Komponenten ist der Wiederverkaufspreis sogar höher als beim Vergleichsmodell. Schließlich wollen ja auch immer mehr Gebrauchtwagenkäufer die Vorteile von Flüssiggas nutzen und sind bereit, einige Hunderter mehr zu zahlen, da für sie ja das Sparen viel früher beginnt.

Für die Wirtschaftlichkeitsrechnung eines LPG-Fahrzeuges ist der Wertverlust relativ unbedeutend. Wer sicher gehen will, macht folgende Rechnung auf: Verbrauch eines Benziners pro 100 Kilometer x Benzinpreis pro Liter minus Verbrauch im Autogas-Betrieb pro 100 Kilometer x Gaspreis pro Liter. Die Kosten für die Umrüstung werden durch diesen Eurobetrag geteilt. Das ist die Kilometerzahl, nach der die Umrüstung zu 100 Prozent bezahlt ist. Zu kompliziert? Hier ein praktisches Beispiel (Quelle: „Das Autogas-Journal“, Heft 3/2008): Laut Testbericht verbrauchte der Chevrolet Matiz im Benzinbetrieb 6 Liter pro 100 Kilometer, mit Autogas im Schnitt 7,8 Liter. Der Benzinpreis lag damals bei 1,509 Euro, Autogas kostete 0,669 Euro. Die Umrüstung stand mit 2.150 Euro zu Buche.

Also:
2150,00 Euro ÷ (6 x 1,509 Euro – 7,8 x 0,669 Euro) x 100 km =
2150,00 Euro ÷ (9,05 Euro – 5,22 Euro) x 100 km =
2150,00 Euro ÷ (3,83 Euro) x 100 km =
561,6 x 100 km = 56.160 km.

Wer dieses Auto also nach 70.000 Kilometern verkauft, hat keinen Wertverlust durch die Autogas-Umrüstung, sondern spart noch bei den letzten knapp 14.000 Kilometern – und der höhere Verkaufspreis ist sein Reingewinn.


Mehr über das Potenzial eines umgerüsteten Autogas-Fahrzeugs: «Projekt v300plus – GANZ FLÜSSIG GAS GEBEN»