Saarbrücken – Durch eine Autogas-spezifische Steuerung der Zündung lässt sich das hohe Einsparpotenzial von LPG (Liquified Petroleum Gas) bezüglich CO2 und Kraftstoff erst richtig ausnutzen. Eine zusätzliche Einsparung von 3 bis 6 Prozent ist ein Ergebnis von Entwicklungsarbeiten an einem eigenen Zusatzzündsteuergerät der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW).
Im Rahmen des Projektes CO2-100minus – bei dem der CO2-Ausstoß unter anderem mit Hilfe von Autogas auf unter 100 Gramm pro Kilometer gesenkt werden soll – entwickelten die Forscher ein Steuergerät, das im Gegensatz zum Chiptuning die originale Motorsteuerung unangetastet lässt. «Bei den heutigen Motorsteuerungen handelt es sich um vollelektronische Systeme, die von außen nicht mehr einstellbar sind», schildert Prof. Dr. Thomas Heinze das Grundproblem.
Nach dem Master-Slave-Prinzip werden in dem HTW-Steuergerät in Echtzeit die Zündzeitpunkte des serienmäßigen Motormanagements erfasst und anschließend optimiert an die Zündaggregate weitergegeben. Die dabei verwendeten Zündkennfelddaten wurden von den Studenten der HTW im gesamten Drehzahl-/Lastbereich auf dem Prüfstand speziell für Autogas neu ermittelt. Autogas hat eine erhöhte Klopffestigkeit (107 Oktan statt 95 Oktan bei Superbenzin), daher können im klopfbegrenzten Bereich frühere Zündzeitpunkte eingestellt werden.
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Kleines Bauteil mit großer Wirkung für die Umwelt: Prof. Dr.-Ing. Thomas Heinze zeigt den Prototyp des Zusatzsteuergerätes, das er mit seinen Studenten speziell für den Autogas-Betrieb entwickelt hat. Foto: Projekt CO2-100minus
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Die Studenten Adrian Simon Losko (l.) und Alexander Staudt führen Messungen am HTW-Zündsteuergerät durch. Foto: Projekt CO2-100minus
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