Saarbrücken/Münster – Der Absatz an Autogas in Deutschland hat sich in den vergangenen vier Jahren verfünffacht. Während 2005 rund 100 Millionen Liter verkauft wurden, werden es in diesem Jahr über 500 Millionen Liter sein. Das teilte Jürgen Erwert, Sprecher des Autogas-Marktführers Westfalen AG (Münster), in Saarbrücken anlässlich der Vorstellung des ersten ausschließlich mit Flüssiggas betriebenen Pkw mit. Bislang wurde in der Startphase stets Benzin benötigt, das sich im Schnitt auf 0,3 Liter pro 100 Kilometer summierte.
Ähnlich schnell wie der Absatz von Autogas entwickelte sich die Zahl der Tankstellen. Waren es Ende 2005 gerade mal 1.100, so werden Ende dieses Jahres mindestens 4.500 Flüssiggas anbieten. Damit «teilen» sich 70 Fahrzeuge eine Zapfsäule. Bei insgesamt 14.500 öffentlichen Tankstellen hat damit rechnerisch jede vierte Autogas.
Inzwischen sind etwa 300.000 Autos mit dem international LPG (Liquified Petroleum Gas) genannten Treibstoff unterwegs, und immer mehr Hersteller bieten Autogas direkt oder als autorisierte Umrüstung in ihren Fachwerkstätten an. Damit, so Erwert, dürfte das Branchenziel von 1 Million Autogas-Pkw bis 2015 sicher erreicht, vielleicht sogar übertroffen werden. Ausgehend von einer Million LPG-Fahrzeugen rechnete Erwert eine Einsparung von 507.500 Tonnen CO2 pro Jahr vor. Betrachtet man alle Abgasemissionen – also Aldehyde, Benzol, Toluol, Kohlendioxid, Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe, Ruß, Schwefeldioxid und Stickoxide – zusammen, so liegen sie bei Autogas im Vergleich zu konventionellen Antrieben bei nur 20 Prozent.
LPG ist bis 2018 steuerlich begünstigt. Der Mineralölsteuersatz beträgt rund 10 Cent, wogegen es bei Benzin 65,4 Cent sind. Auf beides kommt noch die Mehrwertsteuer von 19 Prozent.
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